Essay: Die Performanz des Raums
„Die Performanz des Raums“, in: ARCH+ 183 Situativer Urbanismus (Mai 2007), S. 136–143, ARCH+ Verlag GmbH, Berlin.
Die Performanz des Raums
Improvisation ist strukturiert! Das zu denken ist neu. Nach dem Denkmodell der industrialisierten Gesellschaft galt Improvisation als per se negativ belegt: „Da müssen wir improvisieren“ bedeutet dann soviel wie „wir haben nicht genug geplant“. Wenn aber, und dies ist immer mehr der Fall, Unvorhersehbarkeit und Ausdifferenzierung zum Status quo jener Gesellschaftsform werden, die Henri Lefebvre die „urbane Gesellschaft“ nennt, dann ist es an der Zeit, neu über Improvisation nachzudenken.
Laut Christopher Dell, seines Zeichens Improvisationstheoretiker, könnte Improvisation in ihrer weiterentwickelten Form zu der Bewältigungsstrategie aktueller Lebensweisen werden. Im folgenden Text argumentiert er, dass Improvisation im Modus 2 als strukturnutzende, situative Überschreitung des Plans nicht die Beschönigung eines Scheiterns, sondern die Anerkennung der Beweglichkeit des situativen Raums ist. …