Essay: Die Performanz des Raums

Posted on Sep 20, 2007 in / Serial IFIT / Serial Publications

Die Performanz des Raums

Ausschnitt aus dem Essay:

Improvisation ist strukturiert! Das zu denken ist neu. Nach dem Denkmodell der industrialisierten Gesellschaft galt Improvisation als per se negativ belegt: „Da müssen wir improvisieren“ bedeutet dann soviel wie „wir haben nicht genug geplant“. Wenn aber, und dies ist immer mehr der Fall, Unvorhersehbarkeit und Ausdifferenzierung zum Status quo jener Gesellschaftsform werden, die Henri Lefebvre die „urbane Gesellschaft“ nennt, dann ist es an der Zeit, neu über Improvisation nachzudenken.

Laut Christopher Dell, seines Zeichens Improvisationstheoretiker, könnte Improvisation in ihrer weiterentwickelten Form zu der Bewältigungsstrategie aktueller Lebensweisen werden. Im folgenden Text argumentiert er, dass Improvisation im Modus 2 als strukturnutzende, situative Überschreitung des Plans nicht die Beschönigung eines Scheiterns, sondern die Anerkennung der Beweglichkeit des situativen Raums ist. …

 

„Die Performanz des Raums“ in: documenta magazines, online journal der documenta 12, 2007 Kassel.