Architektur und das Erhabene. Vom Raum der Gleichen
lecture performance
Ort: HCU Hamburg, Hörsaal 200, Überseeallee 16, 20457 Hamburg
Zeit: 18:00 – 19:30
Veranstalter: Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT), Universität Hamburg, HCU Hamburg
Reihe: Ringvorlesung Netzwerk Nord: “Romantischer Aufruhr”
Seit dem 18. Jahrhundert entfalten sich zwei Genealogien der politischen Philosophie, deren Dichotomie bis in die heutige Zeit hineinragt. Die eine Genealogie wird von Kants kosmopolitischem Projekt eines ewigen Friedens begründet, das das vorweg nahm, was man heute die föderale Perspektive nennt. Die andere Genealogie findet ihren Gründer in Hegel, der das Leben des Geistes in der staatlichen Ordnung verortet. Sie dient noch heute als legitimatorischer Quell einer Verteidigung des Modells nationaler Souveränität. In beiden Genealogien manifestiert sich ein europäisches Denken der Emanzipation, das auf dem Grundsatz der Gleichheit aller Menschen und Völker verweist. Wie aber das Postulat einer universellen Gleichheit mit der Realität konkreter Ungleichheit zu verrechnen sei, bleibt bis heute eine unabgegoltene Frage. Sie bildet das Leitmotiv meiner diagrammatisch angelegten Untersuchung, die auf nicht-lineare Weise zwischen Punkten und Linien wechselt um auf diese Weise des Zusammenspiels von Architektur und dem Erhabenen Aspekte der Frage der Gleichheit Topos der Komposition zu anzureißen, in der Biopolitik und Ästhetik aufeinander treffen.