Essay: Improvisation braucht Methode. Sieben Takes
„Improvisation braucht Methode. Sieben Takes“, in: ARCH+ 167 Off-Architektur 2 (Oktober 2003), S. 4–7, ARCH+ Verlag GmbH, Berlin.
Improvisation braucht Methode. Sieben Takes
Die Integration von Kunst und Leben, auf welcher die Kultur fußt, kann nicht mit den traditionellen Mitteln erreicht werden.
Zuerst muß ein radikaler Wechsel in unserer Existenz und unserem Denken stattfinden. Die Konstruktion von neuen Situationen ist der Schlüssel zu einer Erneuerung unserer Umwelt. Constant Nieuwenhuis, Integratie?… van wat?
In: Forum 1959 Take 1 In den letzten Jahren hat sich eine Vielfalt von Architektur-Netzwerken herausgebildet, die sich nicht auf einen definitiven Nenner reduzieren lassen. Nur eines haben sie offenkundig gemeinsam: ihre Situation, die sich jenseits definitiver Planbarkeit und Kontrolle entfaltet. Unsicherheiten innerhalb der ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bewirken eine ständig sich verändernde Auftragslage. Herkömmliche Steuerungsmechanismen werden obsolet. Diese Situation stellt die Frage nach Architektur neu – nicht unbedingt in den Produktionsprozessen selber, denn die werden noch von alten Modi des Bauens und Planens durchdrungen. Eher geht es um Aufgabe und Funktion zukünftiger Architektur. Daraus folgt: Will sich Architektur wirklich neu positionieren, heißt es Abschied nehmen von Diskussionen, die sich auf das Formale beschränken. Ziel einer neuen Position von Architektur wäre dann Darstellung und gleichzeitige Gestaltung jenes Prozesses, der sich bereits in den Praktiken des Alltäglichen vollzieht, jedoch noch nicht in die Modi institutioneller Funktionen eingegangen ist. …