Essay: Organisationskultur revisited – Transdisziplinäre Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Kunst
Organisationskultur revisited
Transdisziplinäre Schnittstellen zwischen Wissen-
schaft und Kunst beim Versuch, das Ungenannte
und Unerwartete in Organisationen zu erfassen [1]
WOLFGANG STARK /CHRISTOPHER DELL
Ausschnitt aus dem Essay:
Viele der bisher üblichen Organisationstheorien und -analysen arbeiten
weitgehend mit kognitiven Modellen: sie haben den rationalen Teil
von Organisationen hervorragend erfasst, indem sie sich vor allem auf
direkt erkennbare Parameter und auf Zählbares beziehen. Das funktio-
niert gut bei klar hierarchischen Organisationen; je flacher jedoch
Hierarchien werden und je komplexer damit die Organisation, umso
mehr werden jene weichen Faktoren der Vergemeinschaftung bedeu-
tend, die Tiefe haben. Aber auch die bislang vermeintlich klar an
Kennzahlen orientierten Organisationen entdecken zunehmend die Be-
deutung des Unzählbaren für den Erfolg von Unternehmungen und der
Bewältigung und Gestaltung mit Unerwarteten in hochkomplexen so-
zialen Systemen. Hier befinden wir uns in den Tiefendimensionen von
Organisationskulturen, deren Erforschung weit über rationale Modelle
der Organisationsentwicklung hinaus geht (vgl. Horsmann u.a. 2007)
[1] Der Beitrag beruht auf Arbeiten im Rahmen des vom BMBF und ESF geförderten Verbundprojekts
»Music_Innovation_Corporate Culture«. Näheres zu MICC ist der Internetseite www.micc-project.org zu entnehmen.
mit Wolfgang Stark, “Organisationskultur revisited – Transdisziplinäre Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Kunst“, in: Fritz Böhle/Sigrid Busch (Hg.), Management von Ungewissheit, transcript Verlag, Bielefeld.