lecture performance Die Improvisation von Raum

Posted on Mai 28, 2024 in / Serial Events / Serial IFIT

– Der konstruktive Umgang mit Unbestimmtheit

Summer Lectures
in der Auferstehungskirche München

18:30 – 21:00 Uhr, Auferstehungskirche München Westend, Gollierstraße 55

Dienstag, 4. Juni 2024

Die Improvisation von Raum – Der konstruktive Umgang mit Unbestimmtheit

Lecture Performance mit Vibraphon

Prof. Dr. Christopher Dell, Musiker, Komponist und Urban Design Theoretiker, Direktor des Instituts für Improvisationstechnologie (ifit), Berlin https://www.christopher-dell.de/en/about-ifit/ Autor von: Raum und Handlung, Raumtheorien des Städtischen, 2023

Sebastian Klawiter, Architekt ByAK, Innenarchitekt ByAK, Schreinermeister, Studio Sebastian Klawiter und Stadtlücken e.V. https://www.stadtluecken.de/ , Wissenschaftlicher Mitarbeiter TUM-Sustainable Urbanism

UMBAUKIRCHE

Das Provisorium als kreativer Raum

Viele innerstädtische Kirchen sind zu groß geworden für ihre Gemeinden. Immer häufiger stellt sich die Frage nach möglichen Zukünften dieser oft zentral gelegenen Räume. Auch die Auferstehungskirche im Münchner Westend befindet sich mitten in einem solchen Transformationsprozess. Die Gemeinderäume sollen erneuert und die Kirche selbst – parallel zum liturgischen Gebrauch – für eine vielfältige und gemeinwohlorientierte Nutzung zum Quartier hin geöffnet und umgebaut werden.

Solche Umbauprozesse brauchen Zeit – Zeit, die aber nicht nur abzuwarten ist, sondern im Gegenteil als Prozess des Übergangs und des Provisoriums eigene Chancen der Kreativität und der Erprobung eröffnet. Die Kunst der Improvisation, die hier entwickelt werden kann, kann – wenn es gut geht – in den neu entstehenden Raum mitgenommen und produktiv genutzt werden.

Es geht zugleich um Umbaukultur: Orte, die in ihrer bisherigen Nutzung obsolet geworden sind – seien es Kaufhäuser, große Firmenzentralen oder eben auch Kirchen – sollen nicht mehr abgerissen, sondern umgebaut werden.
Über das Umbauen ist aber nicht nur auf Gebäudeebene nachzudenken. Wir müssen zugleich unsere Vorstellung von Architektur als soziale Praxis neu hinterfragen.

Als eine Art gedankliche “Bauhütte” möchten wir den Umgestaltungsprozess der Auferstehungskirche mit Vorträgen und Dialogen begleiten und Spielräume ausloten, die sich unterwegs ergeben. Welchen gesellschaftlichen Mehrwert können kommende Kirchentransformationen für die sie umgebenden Quartiere ermöglichen, und welche zusätzlichen Nutzungen können wertvolle Dienste im Sinne des Allgemeinwohls leisten?