Stadt als Improvisation
in: Ausdruck und Gebrauch 13, Themenheft: Lebensform Stadt
Herausgeber: Achim Hahn
,Lebensform Stadt’ heißt das aktuelle Themenheft von AUSDRUCK UND GEBRAUCH. Damit wird Stadt nicht definiert, sondern es wird verwiesen auf ganz unterschiedliche Möglichkeiten in der Stadt zu sein. Unter einer ,Lebensform’ lassen sich Orientierungs- und Verständigungsverhältnisse fassen, auf die wir uns beziehen müssen, wenn wir als Wissenschaftler, als Architekten und Planer und als Stadtbewohner uns über Ziele, Zwecke und Mittel unseres Tuns klar werden und diese begründen wollen. Wir Menschen führen unser Leben in einer Umgebung, die wir inzwischen gewohnt sind als ,städtisch’ zu beschreiben und aufzufassen. ,Stadt’ ist dann eher eine Überschrift über wissenschaftlichen, planerischen und lebensweltlichen ,Geschichten’, die versuchen, Stadt und Städtisches inhaltlich und perspektivisch freizulegen. Eine ,Lebensform Stadt’ umfasst dann auch die Erfahrungen, die Menschen in ihren verschiedenen beruflichen und privaten Umwelten im Umgang mit ihrer städtischen Alltagslandschaft gemacht haben.
Das Themenheft sammelt Beiträge der Tagung ,Lebensform Stadt’, die Anfang 2016 gemeinsam von der Evangelischen Akademie Tutzing und dem Bund Deutscher Architekten veranstaltet wurde, und ergänzt sie mit weiteren Texten, die sich dem Phänomen Stadt von verschiedenen Seiten nähern, um zu zeigen, dass unsere ,Theorie’ und unser ,Begriff’ von Stadt nicht von den lebensweltlichen Erfahrungen der Stadtbewohner ,von nebenan’ abgeschnitten sein kann. Das gilt für die Wissenschaftssprache ebenso wie für die Bildungssprache. Wissen von ,Stadt’ ist primär Erfahrungswissen einer alltäglichen Praxis.